WAHRNEHMUNGSORGAN FÜR POLITISCHE IDEEN
BASEL – WITTEN – BERLIN
Politik ist sichtbar, politische Ideen sind es nicht unbedingt. Politische Ideen bestimmen die Politik, wie die Politik unser tägliches Leben.
Wie werden Ideen bewusst, die unser Handeln bestimmen?
Wie können wir sie realisieren?
Wie wird ästhetische Praxis – zwischen Idee und Wirklichkeit – zu Politik (Schiller, Arendt, Guérot)?
Dazu laden wir regelmässig ein – in Basel, Witten, Berlin.
Nächste Termine
BASEL
Jeden ersten Montag im Monat um 11.30 Uhr im Unternehmen Mitte, Salon, Gerbergasse 30
6. März, 3. April. 1. Mai 2023
Anschliessend gemeinsames Mittagessen, am Nachmittag Einzelgespräche, Projekte, Realisierungen.
u.A.w.g. daniel@mitte.ch
WITTEN
Donnerstags alle 2 Wochen: 9. März, 23. März, 11.30 Uhr, Café Leye, Bahnhofstrasse 13
Anschliessend gemeinsames Mittagessen
u.A.w.g. nussbaumstephan@aol.com
BERLIN
Auf der Suche nach einer geeigneten Liegenschaft zur Eröffnung eines Kaffees (Amore Fati). Das kann ein Ladenlokal sein, ein ganzes Haus oder etwas besonders oder ganz unmöglich anmutendes. Hinweise nehmen wir gerne entgegen: plato@kulturimpuls.org
Gastgeber
Stiftungen Kulturimpuls Berlin und Basel
Public Secrets Ensembel
Bodo von Plato, Elke Schmitter, Stephan Nussbaum, Johannes Nilo, Christiane Leiste, Daniel Häni
ARCHIV
Wahrnehmungsorgan für politische Ideen – Basel, 6. Februar 2023
Diesmal mit einem Musiker, einer Ingenieurin, einer Dramaturgin, einer Tänzerin und einem Unternehmer.
Das Menschenbild in den berufsspezifischen Grundlagen in der Ausbildung in der Schweiz ist viel besser als erwartet – Salutogenese versus Pathogenese – Selbstkompetenz und Gleichgewicht – Positive gesundheitspolitische Grundlagen – Wie finde ich den Zugang zu mir selber? Über die Gefühle! Es braucht Räume, wo Menschen sich selbst begegnen können
Was kann KI? Chat GPT Experimente zeigen die Stärken und Schwächen der KI und des Menschen deutlich auf – Das Unberechenbar des Menschen kann die KI nicht ersetzen – KI-Sprache klingt ähnlich wie Politiker-Sprache – Von was sind Politikerinnen die Sprachrohre? – Ich bin noch nie wählen gegangen, habe meine Stimme noch nie abgegeben – In welchen Momenten bin ich mir selber unberechenbar? – An welchen Stellen wird klar, dass ich ein echter Mensch bin? Der Hubot (Humanroboter) will auch Menschenrechte. Demgegenüber entsteht eine neue Partei der «echten Menschen» (aus einer schwedischen Serie mit gleichnamigem Titel).
Was sagt die KI über sein Menschenbild? Siehe Bild.
Wahrnehmungsorgan für politische Ideen – Witten 26. Januar 2023
„Mama, wie gut das es Menschen gibt!“ Mama, Menschen werden doch aus Menschen gemacht.“ Oder machen die Engel die Menschen?“ (Julia, 4 Jahre)
In der Kindertagesstätte sind jetzt auch Kinder aus der Ukraine. Die Kinder spielen mit Stöcken Maschinengewehr. Spiegel online titelt: „Stehen wir vor dem 3. Weltkrieg?“
Wie können wir wieder in eine Friedensbewegung kommen? Wo können wir ansetzen?
Beim Lesen von „Die Schlafwandler – Wie Europa in den ersten Weltkrieg zog“, von Christopher Clark, Betroffenheit bis zu Tränen. Mit Singen und Jubel ging es in den Krieg.
Heute, am 26. Januar 2023, wird in den Medien der Entschluss zu Panzerlieferungen gefeiert.
Das Erlebnis an einer amerikanische Airbase: die Maschinerie läuft wie geschmiert.
Als Kontrapunkt: eine musikalische Performance an der Uni und die Frage, „wie können wir das Gewordene künstlerisch zur Zukunft hin erlösen?“.
In der griechischen Hochkultur musste Sokrates den Schierlingsbecher trinken. Gehen die Niedergangskräfte immer mit den Fortschrittskräften einher? Verstärken beide einander?
Auf dem Weg von Tier zum Mensch gingen die Instinkte verloren. Der Verlust der Instinkte erst ermöglicht das Fehlverhalten der Menschen. (Konrad Lorenz) „Dadurch habe ich den Eindruck, das die Menschen es nicht schaffen werden“
Die angestrebte Optimierung des Menschen durch die digitale Technik kann die leere Stelle der nicht vorhandenen Instinkte ersetzen und tut dies heute schon in gewaltigem Maß. Es wird dadurch Gleichheit in Unfreiheit bewirkt- – – wenn nicht bei der gegenwärtigen Neubestimmung des Menschen ein Erleben des Vorgeburtlichen und des Nachtodlichen mit einbezogen werden kann.
Aufbruch, Kraft und Freude sind im Regionalladen zu spüren, wo gerade in einer gemeinschaftlichen Hilfsaktion einem lokalen Biolandwirt in einer Krise geholfen wird. Die Solidargemeinschaft trägt! Dort, wo wir leben, können wir neue Strukturen des Miteinander schaffen.
Was in der Welt geschieht, kann ich immer auch auf mich beziehen: Können wir Frieden schaffen, wo uns das Gespräch mit konträr urteilenden Menschen gelingt?
Hinschauen, wo etwas wächst, das Zukunft schafft!
Die Natur schaut auf uns und sagt: „Jetzt mach mal deine Aufgaben!“.
In der unmittelbaren Begegnung ist viel Licht. Da gibt es keine Panzer.
Basel, 2. Januar 2023, UM
Die Betreuung von älteren Menschen ist nicht finanziert –Diplomatie ist die Mutter des Pazifismus – Keine Gewalt, gegen Gewalt – Wir stehen in ausweglos anmutenden Situationen – Es fehlen die Grundlagen für eine neutrale politische Urteilsbildung – Bei der Widersprüchlichkeit der Gegenwart ansetzen und sie mit dialogischem Denken behandeln – Meinungshoheiten vermeiden, sie sind immer totalitär – Warum werden wir angehalten mit 19 Grad zu leben? – Was liegt dahinter? – Weihnachtseinkäufe in der Freien Strasse. Eine beliebte Beschäftigung. Wuchtig. – In Weil am Rhein wurde noch ein Einkaufszentrum eröffnet – Demgegenüber besteht der Bedarf nach Räumen und Zeiten, wo nichts gekauft wird und nichts geplant ist. Räume, wo etwas anders umgesetzt wird. Räume, wo es um Freisetzung geht. Kann das Unplanbare geplant werden? – Mit dem Finger auf die Anderen zeigen, ist selbst wiederum eine Verunglimpfung – Wie können wir das, was der Andere anders denkt, in uns in eine Auseinandersetzung bringen? – Das sich gegenseitig Verstehen in Widersprüchen verlangt ein Transformieren in die andere Perspektive – Sprechfähigkeit und die Möglichkeit gehört zu werden – Privat ist nicht unpolitisch. Es gibt keine Räume, wo keine Unterdrückungen stattfinden – Was ist das, was einem zu den Mächtigen gehören lässt? – Ist es besser naiv zu sein oder nicht manchmal besser jemanden ganz aus dem Spiel zu nehmen – Bewusstseinsseele, Vertrauen, Meditation, Selbsterkenntnis, Liebe, Kraft des Verzeihens – Wie kann die Kraft, die es erträglich macht, tragfähig werden? – Wie gelingt es den Perspektivenwechsel zu vollziehen? – Durch Abgründe, Unverständnis und Verzweiflung hindurch Hilfe von aussen annehmen – Plädoyer für das Planen des Unplanbaren – Macht und Ohnmacht erleben und erforschen – Vertrauen als Boden zum Verarbeiten von Traumatas.
Basel, 19. Dezember 2022, UM
Messi schiesst sich in den Olymp der Fussballgötter. Der Emir von Katar hängt im ein «Bischt» um. Ein arabisches Gewand für besondere Anlässe. Ein bisschen sieht es aus wie ein Eurythmie Schleier, nur in schwarz. Damit endet die WM typisch kontrovers. Vereinnahmung oder Respekt?
In der ZEIT erschien die Tage ein prominenter Artikel über Stadtplanung. Es geht um die Zukunft der Innenstädte. «Als gesichtslose Konsumzonen haben die Innenstädte keine Zukunft. Menschen machen sie lebendig, nicht Läden.»
Dabei wird das Unternehmen Mitte als Prototyp sehr treffend beschrieben: «“Es braucht einzelne Orte ohne den Zwang zum Geldausgeben und das Sich-rechnen-Müssen. Sie müssen trotzdem so attraktiv sein, dass die Menschen gern dorthin kommen.“ Erst dann entstehe jene Lebendigkeit, von der sogar die Umgebung profitiert – letztlich auch ökonomisch. Und das sei gut für alle. In Basel gibt es so etwas schon. Das „Unternehmen Mitte“ zum Beispiel, eine Art Kaffeehaus im klassischen Sinn, das sich als „unaufdringlicher Anlaufpunkt und öffentliches Wohnzimmer“ versteht. Statt um die Präsentation von Waren geht es um die Begegnung von Menschen. Bis zu 1000 Besucher kommen hier pro Tag vorbei. Konsumzwang besteht aber nicht, die Immobilie gehört einer gemeinnützigen Stiftung. Der Ort soll dauerhaft „gegen egoistische Gewinnmaximierung geschützt“ werden.»
Der Tod geniesst wenig Beachtung. Früher gab es mehr Riten und Kulte für den Tod. Zum Beispiel im alten Ägypten mit den Einbalsamierungen. Was ist mit dem ICH, wenn der Körper aufbewahrt wird?
Der Tod macht wach. Der Tod ist ein Saatbeet. Er trägt das Neue schon in sich. Stirb und werde!
Was passiert, wenn man stirbt?
GLEICHGEWICHT
Wir gehen
jeder für sich
den schmalen Weg
über den Köpfen der Toten
– fast ohne Angst –
im Takt unseres Herzens
als seien wir beschützt,
solange die Liebe
nicht aussetzt.
So gehen wir
zwischen Schmetterlingen und Vögel
in stauendem Geleichgewicht
zu einem Morgen von Baumwipfeln
– grün, gold und blau –
und zu dem Erwachen
der geliebten Augen.
Hilde Domin
Public Secrets Witten, 15. Dezember 2022, Stichpunkte
Über den Zusammenhang von genauer Beobachtung und Intuition – die Offenbarung des Angeschauten unabhängig von mir.
Neue Daten der Krankenkassen belegen einen deutlichen Anstieg der „plötzlichen und unerwarteten Tode“.
Das Ego unterscheiden lernen vom Ich ist eine individuelle Aufgabe. Parteien sind per se, durch das Ausgerichtet Sein auf Wiederwahl, egoistische Gebilde. Verantwortung geben wir zur Zeit an diese Gebilde ab. Verantwortung lässt sich aber nicht abgeben. Die Rechtsgrundlage muss geändert werden.
Wird der Kampf über die gesellschaftlichen Klüfte hinweg nur befriedet werden können, indem wir ihn in uns selber kämpfen? Müssen wir zum Beispiel den Kampf zwischen Posthumanismus, Transhumanismus und der Idee einer erst an ihrem Anfang stehenden Entwicklung von Ich und
Individualität in uns selber kämpfen?
Auf bahn.de gibt es keine russischen Städte mehr. Die sind einfach weg.
Wie ist ein unvoreingenommenes Fühlen und Denken möglich, das wir auch zur Beurteilung von historischen Vorgängen brauchen?
An der Universität: alle sitzen in einem Raum zu einer gemeinsamen Arbeit – alle sitzen vor einem Computer und kommunizieren über diesen. Benutzen wir Werkzeuge nur weil es sie gibt?
Über eine bestimmte Erdölförderung in Südamerika wird in Europa entschieden, nicht in dem Land dort. Wie kommt es zu Entscheidungen, an denen das Herz beteiligt ist.
Was wird dieses Weihnachten, dem ersten nach der Pandemie anders sein als in den letzten zwei Jahren? Was wird gerne so gelassen, wie es sich scheinbar wegen der Pandemie entwickelt hat, vielleicht aber im Grunde schon länger so gewollt war? Corona als Universalwährung für das, was man schon immer wollte?

Basel, 28. November 2022, UM
Bericht aus Moskau: zwischen den beiden völlig verschiedenen Propaganda Narrativen in Russland und im Westen gibt es gar keine Möglichkeit sich zu treffen. Nur eine kleine Minderheit sieht Putin als Autokraten. Für die meisten ist es unbestritten, dass die sogenannten «Operation» in der Ukraine gegen die imperiale USA und gegen die russisch feindlichen Kräfte der Ukraine gerichtet ist. Diese Auffassung sei so normal, wie für uns das andere Narrativ kaum bestritten ist: Völkerrechtswidriger Krieg, Unterstützung der Ukrainer zur Selbstverteidigung, Solidarität und Waffenlieferungen.
Es ist erschütternd zu sehen, dass kaum ein gemeinsamer Nenner zu finden ist. Gefragt ist ein Aufbruch und eine Suche nach neuen inklusiven Narrativen.
Rote Karten: Bericht von einem Vortrag von Daniele Ganser in Basel. Umstrittener Historiker und Friedensforscher. Er selbst hat eine Art rote Karte erhalten im Zusammenhang mit seinen Bemerkungen zu 9/11. Seine Bücher handeln von illegalen Kriegen, dem Imperium USA und den Nato Geheimarmeen, von inszeniertem Terror und verdeckter Kriegführung. Nicht gerade leichte Kost. Seine rote Karte hat ihn aus dem Spiel der anerkannten Forschung genommen. Auch medial wirkt er als Persona non grata.
Der Vortrag handelt von den Ursachen des aktuellen Ukrainekrieges. Als Aufhänger für den Vortrag nimmt er die rote Karte gegen den französischen Starfussballer Zinedine Zidan im Weltmeisterschaftsfinale 2006 gegen Italien. Er liess sich von dem italienischen Spieler Matarazzi in der Nachspielzeit zu einen Kopfstoss gegen die Person provozieren. Dafür sah er zur Recht rot und wurde vom Spiel ausgeschlossen. Materazzi der Provokateur, er soll etwas anstössiges gegen Zidans Schwester gesagt haben, feierte einige Minuten später den Weltmeisterschaftstitel für Italien.
Im Vortrag zeigt Ganser die rote Karte Vladimir Putin für den völkerrechtswidrigen Krieg gegen die Ukraine, den USA Präsidenten Bill Clinton und Georg Bush für die Osterweiterung der NATO, Barack Obama und Joe Biden für den Putsch in Kiew 2014, sowie an Wolodymyr Selenskyj für den Bürgerkrieg im Donbass und stellvertretend für die europäischen Regierungen Olaf Scholz für die Waffenlieferungen.
Sind rote Karten das richtige Mittel? Wie können die Vergehen geahndet, welche die roten Karten provoziert haben? Gibt es nicht eigentlich nur immer Teilschuld? Im Fussball funktioniert der Ausschluss von einer unsportlichen Person – Provokationen sind der ungeahndete Teil des Spiels. In der Politik gibt es das Mittel der roten Karte nicht. Es wäre die Abwahl. Als Bürgerinnen haben wir nur die demokratische Wahl, nicht aber die Abwahl. Auf dem Feld der internationalen Politik kennen wir das Völkerrecht. Es wurde bereits vielfach und immer wieder verletzt. Daraus folgt kein Platzverweis, sondern allenfalls internationale Sanktionen. Diese sind umstritten und nicht rechtsverbindlich.
Die Grünen: Wahlplakat der Grünen im Herbst 2021: «Wir setzen uns für ein Exportverbot von Waffen und Rüstungsgütern an Diktaturen, menschenverachtenden Regime und in Kriegsgebiete ein. Für Deutschland werden wir ein Rüstungsexportverbotskontrollgesetz vorlegen. Das willst Du auch? Dann wähle GRÜN am 26. September.»
Komplexe Welt: Unsere Welt ist komplex, vielschichtig, umfassend. Viele flüchten auf eine einfach gültige Wahrheit. So entstehen Verletzungen und Konflikte. Wie können wir besser wach und kritisch sein? Wie können wir, obwohl niemand alles überblicken kann, urteilsfähig bleiben oder werden? Wie können wir abgeschlossene Urteile vermeiden? Wie können wir uns bereit machen, Paradigmen aufzulösen oder umzustülpen? Wie können wir aufnahmefähig werden für andere Sichten?
Richtige Fragen: Was braucht die Erde, damit sie uns weiterhin ernähren kann?
Gesucht: Eine Philosophie der Interdependenz.
Ratschlag: Handle nicht aus dem Schmerz! Handle nicht aus dem Mangel!
Basel, 21. November 2022, UM
Ein Coming-out. Ich bin auf Gemeinschafshöfen aufgewachsen, ging der Gemeinschaft immer lieber aus dem Weg, wobei ich mich in der Grossfamilie recht wohl fühlte. Da kommt es auf den Einzelnen nicht so an. Gemeinschaft heisst auch immer Macht, Eigentum und Bestimmung. Als ich 16 Jahre alt war, dachte ich: Warum ist es für Menschen so schwierig miteinander auszukommen? Es müsste einfach ordentlicher kommuniziert werden! Etwas später habe ich an einem Kontakt-Improvisationsfestival teilgenommen. Da habe ich erlebt, wie mein Ich mit der Gruppe verschmilzt. Ich wurde misstrauisch: die Gefahr von Gruppenzwang entsteht. Dann habe ich eine Ausbildung gemacht, wo es darum ging, mein Eigenes zu finden und es durch Improvisation in die Gemeinschaft zu tragen. Ich dachte: Mir geht`s nur um die Ausbildung. Nun habe ich aber kürzlich erlebt, wie diese Gemeinschaft mir Wertschätzung gibt, Wohlwollen zelebriert und Geborgenheit schenkt. Gruppe aber reicht nicht. Es braucht eine gemeinsame Arbeit an etwas oder eine gemeinsame erarbeiten von etwas. Jetzt habe ich die Frage, wie ich dieses Gefühl von Gemeinschaft auf die Weltgemeinschaft ausdehnen kann.
Medienkampagne zu Rudolf Steiner und Anthroposophie. Zwei Sendungen am gleichen Tag: ZDF Magazin Royale mit Jan Böhmermann. Zugespitzte, heitere Rhetorik, die negativ-kritische Verzerrungen als Verteidigung des Ungewöhnlichen inszeniert, zum Teil von einem 10- jährigen Schulkind gesprochen. Dann ZDF-zoom: Anthroposophie – gut oder gefährlich?, am Puls Deutschlands mit Jochen Breyer. Eine Hauptaussage: Wer der Wissenschaft nicht folgt, ist abseitig und in Krisenzeiten gefährlich. Ein Hauptthema: Reinkarnation und Karma. Kann es sein, dass ich in diesem Leben eine Krankheit habe, deren Ursache aus Verfehlungen aus einem letzten Leben kommt? Bin ich daran selber schuld? Bin ich selbst die Ursache für das, was mir geschieht? Die Gretchenfrage als moralisierende Schuldfrage. Und implizit die empörte Antwort: Was für eine rückwärtsgewandte Absurdität, in diese Schuld-und-Sühne-Moralität dunkelster mittelalterlicher Prägung zurückzufallen! Aber die Verantwortungsfrage kommt – allerdings verzerrt und als Tabu – auf den Tisch. Individualisiert. Wer ist für Was verantwortlich? Wer ist zuständig? Wer macht sich zuständig? Was hat welche Folgen? Wer bestimmt? Wer lässt bestimmen? Ist alles Zufall oder gibt es Zusammenhänge? Oder ist alles Willkür? Was ist Ursache, und was ist Wirkung?
Ich sehe was, was Du nicht siehst. Wie kann die Idee von Reinkarnation und Karma aus der esoterischen Schmuddelecke oder zwanghaft moralisierender Rückwärtsgewandtheit herausgeholt werden? Wie kann die wissenschaftlich verengte Angst vor Rückfällen in Geheimnistuerei und religiöse Unterdrückung überwunden werden? Wäre es nicht lebendiger zu sehen, dass Menschen Künstler sind und das Schicksal wie Farben: Jeder Mensch als ein Bild, das er mit den Farben seiner Taten und Unterlassungen kontinuierlich malt, verändert, gestaltet? Wie können zwanghafte Vorstellungen zu phantasievollen und lebendigen werden?
Schiffsrecht. Die Flagge am Schiff bestimmt, welches Recht auf dem Schiff gilt. Kein Wunder fahren so viele Schiffe unter der Flagge Panamas. Grauenhafte Transporte von Millionen von Tieren sind möglich!
Dilemma grünes Skifahren. Beschneien oder auf der grünen Wiese fahren? Wintersport ist stark subventioniert. Perfekte Piste jeden Tag oder weniger Gäste? Hoher Dieselverbrauch für Beschneiungsanlagen.
Schweizer Buchpreis. Ein Lied für alle Körper wird gesungen. Kim de l’Horizon ist in den letzten 40 Interviews immer nach dem Hass gefragt worden. Kim sagt, Mensch solle lieber über die Liebe reden. Liebe heisst auch immer: durch den Schmerz gehen.
Witten, 17. November, Stichpunkte
Die Menschheit hat die 8 Milliarden, 8 000 000 000, geknackt. Wieviel ist das eigentlich?
Schon 95 000 Wittener sind nicht zu erfassen.
Kann der Einzelne überhaupt etwas tun? Z. B. in der gegenwärtigen Kriegssituation?
Wie geht der Kampf gegen das Mundtot Machen? Ich stehe „unter Beobachtung“, weil ich auf
Spaziergängen war, bei denen Nazis mitgelaufen sind. Können wir lernen, dem „Feind“
zuzuhören? Wie können wir hier in Witten ins Gespräch kommen?
Nach dem Krieg zu Boden, zu Wasser, in der Luft gibt es ein neues Kriegsfeld: das menschliche
Denken. Cognitive Warfare – der Verstand jedes einzelnen Menschen steht im Visier der
Kriegführenden.
Was ist der „öffentliche Raum“?
Durch die „Kultur“ von Fake News sind wir bei der Beurteilung der zeitrelevanten Fragen mehr
und mehr auf uns selbst gestellt, einsam.
Auf die Erfahrungen des Anderen Lauschen: hilft aus der Einsamkeit.
Das Politische findet statt, wo Menschen miteinander tun.
Der auszuhaltende Widerspruch von Gültigkeit für alle, weil evident – und Gültigkeit, weil für den Einzelnen geltend: Gibt es überhaupt Wahrheit, die für alle gilt? Worauf beziehen wir uns, wenn nicht auf Wahrheit?
Räume schaffen, in denen wir uns zuhören wollen – mit Respekt vor dem Anders-Sein, Anders-
Denken, Anders-Urteilen, Anders-Handeln.
Basel, 14. November 2022, UM
Wie kommt das Neue ins Land? – Die Demografie-Falle: verhindert die Mehrheit der Ü50 die innovativen Ideen der Jungen? – Oft dreht sich eine Idee, wenn sie institutionalisiert wird in ihr Gegenteil um – Wenn das Solarpanel zur Ideologie-Falle wird und im Fischen vom Schwemmholz aus dem Rhein zum Bauen von Tischen ausartet – Ehrlichkeit wird mit Punkteabzug bestraft – Dem Kaffeemobil am Rhein droht der Entzug des Stammplatzes, weil der Antragsprosa nicht genügt wurde – Die Jungen haben die Intuition verloren. Aber die Alten haben uns dahingehend erzogen – Warum ist vieles, vielen zu viel? – Was bedeutet das Gefühl der immer stärker werdenden Überforderung – Auch in der Freizeit wird alles immer mehr zum Stressfaktor – War früher die Resilienz höher oder die Fremdbestimmung? – Die Forderung nach einer effizienten und erfolgreichen Freizeitgestaltung – Entscheidend ist nicht was ich tue, sondern der Selbstbestimmungsgrad darin, in der Arbeit und ebenso in der Freizeit – Für welche Neuerungen der letzten 50 Jahre sind wir eigentlich sehr dankbar?
Basel, 7. November, UM
«Die Verbindung der sichtbaren und unsichtbaren Welt aber ist die Schwelle, an der der Mensch stehen muss, jener Verbindung zwischen Himmel und Erde, die er sich nicht erklären kann. Wenn wir an dieser Schwelle nicht mehr stehen, ja, die Schwelle negieren, wird alle Politik notwendigerweise totalitär, denn dann ist sie auf das nackte Leben beschränkt, auf den Raum der realen Möglichkeit, auf das Sichtbare und das Pragmatische, also auf das Hier und Jetzt ohne Mysterium: ein Raum, in dem man sich aber nur im Kreis dreht. Gute Politik ist darum immer Orientierung an der Unmöglichkeit, am Imperativ eines Denkens, dass die Dinge doch eigentlich ganz anders sein sollten. Genau das ist das Politische.» Ulrike Guerot – «Vom vollen Sinn ausgehen, sich von ihm überwältigen lassen und bis zum Nicht-Sinn vorstossen. Das Bild des schwarzen Blocks in der Mitte der Welt ist kein Zufall » Marguerite Duras – Ganz im Jetzt, aber was ist das grosse Ganze genau? – Lösungsfreie Komplexität – Kommunikationsdesaster – Hat sich dieser Betrieb (Deutsche Bahn) schon aufgegeben? – Die systematische Entzuständigungsiesirung – Wer bestimmt, was wesentlich ist? – Herrschaftlich, anmassend – Die Zwölfmilliarden Revolution: nach Zwölfmilliarden gelebten Leben passiert etwas wesentliches: 10’000 vor Christus, die Aneignung der Natur, sesshaft werden, Kultur beginnt – 1850, die Aneignung der fossilen Energie, industrielle Revolution – 1980, Digitalisierung, Entfremdung, Bewusstsein vom Bewusstsein.
Witten, Kolloquium 4. bis 6. November 2022
Kohle, Klima, Karma
Vor hunderten Millionen Jahren, so die heutige Wissenschaft, sind Kohle, Öl und Erdgas gebildet worden. Vor Millionen von Jahren, um in den wenigen hundert Jahren um die zweite Jahrtausendwende nach Christus von der Menschheit verbraucht zu werden. In Erde verwandelte Sonnenenergie, den Menschen zur Verfügung gestellt. Energie und Kraft zur freien menschlichen Nutzung.
Unsere Forschungs-Fragen: Welche neuen menschlichen Energien müssen entwickelt werden, die, nach dem Verbrauch der Millionen Jahre alten, Lebens-Wärme und Lebens-Kraft geben? Wie kann über Wiedergeburt und Schicksal offen gesprochen werden?
Notizen und Bericht vom Forschungstreffen
Basel, 31. Oktober 2022, UM
Kontrast der Diskurse – Iran, grosse Solidarität im Grossen, hier Gehässigkeiten im Kleinen – Hier Verludern der Demokratie – Im Iran mit starker Hochkultur – Frau, Leben, Freiheit – Mann Wohlstand, Heimat – Hier Verludern der Sprache – DAS MENSCH – Viel Nebenschauplätze, viel Narzissmus – Das Stehenbleiben beim wechseln des Zuges – Strompreis, wer bestimmt die Regeln? – Gewinne auf Kosten von wem? – Börsenhandel mit Grundbedürfnissen – Hegel als Denker des Ganzen. Im Kleinen ist immer auch das ganze enthalten. Das hat Marx erkannt und zur politischen Idee entwickelt – Russland und die Welt. Krieg der Werte – Wie kann die Verrohung der Sprache rückgängig gemacht werden? – Die fehlende Resilienz zum Akzeptieren von demokratischen Niederlagen – Für jede Minderheit eine Fachstelle – Menschen sterben für die Werte. Der höchste Wert ist doch das Leben – Was wir in Russland und im Iran sehen sind nicht politische Ideen, sondern kriminelle Machenschaften – Das Engagieren für das Wesentlich lohnt sich.
Basel, 24. Oktober 2022, UM
Twitter, das digitale Echtzeit Gespräch des Establishment – Was ist der Gründungsmythos der Grünen? – Gibt es kein grünes kapitalistisches Wachstum? – Geht Naturschutz ohne Kompromisse? – Kim und Ueli – Wer nicht binär denkt, hat die Möglichkeit unvorverurteilend und freundlich auf ein Gegenüber einzugehen – Komm wir trinken ein Bier, ich möchte erfahren wie du im Alltag lebst – Ein 3 wöchiger Detox Selbstversuch ohne Fernsehen, Radio, Internet führte zur Befreiung von der Illusion etwas zu verpassen. Die Grundhysterie fiel weg. Ich fühlte, wie ich ruhig und angenehm werde – Der Gegensatz zur politischen Hysterie verkörperte ein langjähriger Ministerpräsident von Schweden, der gegen aussen starke Stabilität vermittelte und alles fragwürdige und die Unsicherheiten in seinem Tagebuch verarbeitete – Das passiert heute auf Twitter und deshalb die Hysterie – Ungeheuerlichkeiten passieren in der Welt. Wir nehmen sie mit unserem Denken zur Kenntnis. Wie können wir sie fühlen? Mitfühlen und dann ins Handeln kommen? – Welche Rolle kann dabei die Phantasie spielen? Sie ist die Schwester der Sympathie – Es gibt einen starken Zug in Russland sich unabhängig fühlen zu wollen, der auf einem Minderwertigkeitskomplex fusst – Das individuelle bezieht sich nur auf die Familie – Es gib kein Individuelles als Teil des Staates – Die Opposition ist zerstritten – Jeder will besser sein als der andere – Auch Putin ist nur ein Alleinmann –
Witten 20. Oktober, Cafe Leye
Weniger sinnliche Erfahrungen und die Vermehrung des Unsinnigen
Das Verbannen der anderen Perspektive
Welche unterschiedlichen Transformationen des Bewußtseins sind möglich durch die Perspektive
des Transhumanismus und durch die Perspektive Wiederholter Erdenleben?
Der künstlerische Prozess, aus dem Nichts etwas zu schaffen, im Denken – und dadurch in allem.
Da, wo die Sicherheiten der digital geregelten Welt ins Wanken geraten, braucht es den Halt, der
von Mensch zu Mensch sich bildet.
Im eigenen kleinen Tun kann auch das Große Ganze mit verwandelt werden.
Wohin will sich das „Jeder ist die Sonne in seinem eigenen Universum“ verwandeln?
Was wird ein neuer Begriff von Sonne sein?
Basel, 17. Oktober 2022, UM
Russin in der Schweiz – begeistert von der politischen Teilnahme hier im Vergleich – Wo liegt der Schlüssel zum Mittun? – Martin Buber, auf der Suche nach dem verlorenen DU – Es geht nicht nur um Ukraine und Russland, es ist mindestens ein Quartett – Der Krieg mündet in jedem Fall in einem Gespräch – Wie könnt das Bild für das Gespräch aussehen? – Wie könnte ein Zeichen aussehen dafür, das nur wenige diesen Krieg wollen? – Im Iran ist es das Abschneiden der Haare – Strompreis im Vergleich zu Stromangebot und Nachfrage – Im Materiellen ist alles summarisch, im Geistigen ist es potenzierend – Sexualität und Rollenbilder: ein Mann in der Tram schaut sich nackte Frauen an vom einem Escort Services – Zwei Freundinnen wüten über die Ungerechtigkeit im Umgang mit sexuellen Übergiffen – Was ist los mit der Sexualität? – Ist die verletzte Sexualität die Mutter aller Kriege? – Einsam sein und Allein sein – Ambivalenz von etwas selber Gemachtem: es kann das Höchste aber auch das Schlechteste sein– Ich habe es selber gemacht – Machtträgerin
Basel, 10. Oktober 2022, UM
Amanda Gormans Rede – Wie übersetzen? – Aufforderung Gutes zu tun – Auf den Frieden gerichtet – Mach die Augen auf – Bubble-Gefühle – Kann man überhaupt ausserhalb der eigenen Bubble wahrnehmen? – Was ist zu tun, wenn der das Militär unterstützende politische Gegner ein Friedensheft macht? – Die Divergenz zwischen dem Tod von Bruno Latour und dem Phänomen von asiatischen Winterspielen in Saudi-Arabien? – Warum werden in der Schweiz den ArbeitnehmerInnen die Einkommenssteuerschuld nicht direkt vom Einkommen abgezogen? – Der Alltag nimmt schon soviel Aufmerksamkeit in Anspruch, dass es schwer ist auf die ganze Welt zu schauen – Die Welt ist nicht nur der Westen – Gibt es eine geopolitische Sprache? – Prägung durch Wiederholung – Verankerung im Körper – Was praktiziere ich täglich? – 1% Methode: ich tue etwas kleines jeden Tag, es vermehrt sich über die Zeit – Methode gegen die Ohnmacht – Aus welchem Impuls heraus wird man tätig – Der Mangel als leeres Gefäss der Ermöglichung – Warum das Schwere missen, das leicht spürt man nicht? – Zur Unzufriedenheit geboren – Hat die Sonne Sehnsucht nach der Erde? – Schöpfung aus dem Nichts! Gibt es das? – Zum Mittagessen gibt’s Riso Nero
Witten, 6. Oktober 2022, Cafe Leye
Ist eine Erkenntnis der Einzigartigkeit jedes Einzelnen die Grundlage für Frieden? Machen ohne sie Volksabstimmungen keinen Sinn? Warum stockt die Kampagne für Volksabstimmungen in Deutschland? Innerhalb kürzester Zeit ist der sichere Boden auf dem wir uns wähnten wie weggeblasen. Es scheint schwerer zu werden zu besprechen, was uns auf dem Herzen liegt. Eine Abkühlung in den sozialen Verhältnissen. Alles muss neu begründet werden. Ernst machen mit Transformation. Zusammen in Bewegung kommen. Die Transformation des Transhumanismus wie in den Spiderman Filmen: „Es soll ein stärkerer Mensch entstehen. Warum Mensch bleiben, wenn wir so viel stärker sein können, schneller, stärker, klüger?“ Versus: Transformation durch bewußtes Erleben der Perspektive wiederholter Erdenleben. Die Transformation, die geschehen kann, wenn wir uns morgens vorstellen: „Dies ist mein letzter Tag.“ Mal zwei Wochen ausprobieren!
Gedankengriffe in Realitäten, die mir noch nicht verfügbar sind. Wie haben wir uns zu verändern, in unserer sich rasant verändernden Welt. Transformationen im Sozialen. Gibt es Frieden schaffende Formen in der Wirtschaft? Veränderung wird als Bedrohung erlebt. Die Zuversicht: Es gibt ein Leben nach dem Umbruch.
Notizen vom 3. Oktober, UM Basel
1:8 – Der Anstieg der verbrauchten Energie seit 1800 und die Zunahme der Anzahl der Menschen, die auf der Welt leben, ist fast identisch – Welcher Anstieg ist dabei verursachend? – Bild: Russinnen sprechen mit Ukrainerinnen – Unterschied zwischen einfach machen und mit innerem Aufwand und Anstrengung etwas tun – Wie entsteht ein wertegeleiteter Blick? – Wie schwer es ist, zu sagen, was man will – Die Gewissheit, dass etwas mit rechten Dingen zugeht, schwindet – Lügenberg – Was kann ich tun? – Ernst machen mit geistiger Arbeit – Den Geistern, die da wirken, kann nur geistig beigekommen werden – Wo ist mein Anknüpfungspunkt? – Die Sehnsucht in die Welt einzutauchen und sich zu Hause zu fühlen – Sich selber in die Hand nehmen, um selbstloser zu werden – Über das Wasser gehen – Nicht verhärten, nicht abheben – Die Kraft des persönlichen ist nun zum kollektiven Schicksal geworden – Ermutigung zur eigenen Unsicherheit – Mensch sein, heisst tätig sein – Sich für die nächste Inkarnation verabreden – Tatorientiertes oder entwicklungsorientiertes Vorgehen?
Berlin, 25. – 28. September 2022
Public Secrets – Transformatorische Aktualisierungen aus dem mantrischen Spätwerk von Rudolf Steiner.
Zweite Auflage
Notizen vom 19. September, UM Basel
Rücktritt Federer – Wer spielt noch in der Liga? Gorbatschow, Monroe, Presley, Lady Diana, Merkel, Steve Jobs und in Zukunft Elon Musk, Obama, Klaus Schwab? – Die Jungen der Generation Z wollen selbstbestimmte Arbeit und stellen beim Bewerbungsgespräch Bedingungen – Was hat Milch mit Gewalt zu tun? Beobachtungen bei der Geburt eines Kälbchens auf dem Feld – Massentierhaltungsinitiative: Was braucht es gesellschaftlich, damit individuelle ethische Argumente mehr Gewicht bekommen? – David Beckham in der Kondolenz-Schlage zur Queen – Andy Warhol fragt, wie kann Schönheit und gut Sprechen verbunden werden – Geteilte Welt: Expertisierung der Demokratie – Über Werte sprechen können – Identität über Gesetz, Mythos und Sprache.
Notizen vom 12. September, UM Basel
Wie demokratisch ist Eigenverantwortung auf einer Skala von 1-10? – Wie kann das Klima in der Schweiz justiziabel gemacht werden? – Wie könnte ein Verfassungsartikel für den Klimaschutz aussehen? – Ein Recht auf Leben in Zukunft – Warum haben Menschen soviel Gefühle für eine Königin? – Dass der Mensch im Grunde gut ist, kann das wirkmächtigste sich selbst erfüllende Narrativ werden – Studie: Was darf man alles nicht sagen? – Buchtitel: Warum Unternehmen keine Steuern zahlen oder was wir über Steuern nicht wissen dürfen – Eigen ist das Problem. Eigen ist die Lösung – Im Englisch schreibt man Ich immer gross! – Wie geht die Verwandlung des Egoistischen? – Der Zerfall der Worte – Dann muss man halt für den jeweiligen Sinn ein neues nehmen – Das neue Wort für Solidarität? Das neue Wort für Menschlichkeit? Das neue Wort für Eigenverantwortung? – Was ist das wichtigste, dass wir über Physik lernen können? Unregelmässigkeit!
Notizen vom 5. September, UM Basel
Seeing figures on a white carpet – Zuschauende schauen dem Schauen der Zuschauenden zu – Intensivierung und Konzentration – Bedürfnis in eine andere Zeitlichkeit, in anderes Tempo einzutauchen – Kaleido Metamorphosis – Zivilgesellschaftliche Initiative – Hoher Grad an Freiwilligkeit schafft starke Sinn Sensibilität – Herzensbildung – Herbst kündet sich an – Entschleunigung mit Intension? – Die Fenster sind in der Nacht nur noch einen Spalt offen – Das Kaffeehaus füllt sich, das Zentrum wird verschoben – Stressprogramm und ruhiges Zirkulieren – Sensible Gastronomie – Masken ablegen am Badischen Bahnhof – In welchen Normen fühlen wir uns wohl? In welchen Normen können wir uns auf neues einlassen? – Brunnenkultur in Basel – sich akustisch und haptisch auf Wasser einlassen – Langsamkeit, Loslassen, Geduld dulden – Wie kann ich Dinge kommen lassen, ohne auf sie zu warten?
29. August 2022, Basel, UM
Notizen
Die Innenstadt ist gesperrt für eine politische Idee – In den Gesichtern der Menschen in den Strassenbahnen ist deren politische Meinung zu lesen – Ist die Tram ein politischer Wahrnehmungsorgan? – Für was alles gibt es Einschränkungen? – Was sind wir bereit anzunehmen? – Welche Interessen stecken dahinter – Umleitungen – Alles über Martin Sutter, ausser der Wahrheit – In welchen Grenzen bewegt sich der Individualismus? – Was überhaupt ist eine politische Idee? – Barockmusik für vorgeburtliche und neugeborene Kinder – Kommt das moralische Urteil von innen oder von aussen? – Gerade besteht ein hoher Druck von aussen zu bestimmter Meinung – Gibt es eine aufgezwungene Moral? – Starke Vereinfachung zu S/W – Hypernormalismus – Die fortsetzende Mangelerzählung – Was passiert, wenn Karten die Welt werden? – Ohne Landesgrenzen kein Krieg – Durch das Dickicht der Erzählungen den Weg zur Wirklichkeit finden – Der Lift zwischen Innen und Aussen – Der Lift zwischen realer Wirklichkeit und erzähltem Narrativ. – Der Blick in den Spiegel – Vertrauen als Basis für Grenzüberschreitungen – BürgerrätInnen – Grenzen ziehen gegen die Grenzen – Renaissance der Demokratie – Rückkopplung des Narrativen oder Zerstörung.
21. August 2022, Basel, UM
Notizen
Fokussierung kann allgemeines Wahrnehmen überbleben. Ein absichtlicher Zustand – Brutalitätsbewusstsein – “Freust du dich?” Über was und wie kann ich Freude empfinden? Wiederstand oder die Freude einladen? Eine Schule der Freude – Wie gross sollen wir denken? – Spannung zwischen Gleichgültigkeit und hoher Empfindsamkeit, zwischen Verantwortung und Zurückhaltung, zwischen Teilnahme und gesundem Selbstschutz. Zwischen Klima, Krieg und Konsum – „Wärst du gerne gleichgültiger?” „Gerne wäre ich weniger selbstlos.” – Wertfrei, wertvoll, wertlos – Harari: die Körper leben weiter, die Seelen sterben aus – Der Verunmöglichung des Zwischenmenschlichen in politischen, privaten Diskussionen und familiärer Eskalation entgegenwirken – Das Selbst kultivieren und frei werden – Individuelles wird ein Hindernis – Tote Kultur Europa – Schlaggut – Problematik um Kundgebung gegen den zionistischen Kongress wird vereinfacht, wird falsch.
18. August 2022, Witten, Café Leye
Notizen
Erschreckende Jahre, die zu essentiellen Fragen führen – wie wollen wir miteinander leben? – warum sind wir überhaupt geboren? – gemeinsames Suchen nach dem Sinn – vorher frei schwebende Ängste werden zur Zeit konkret gebunden – früher selbstverständliche Formen sind wie weggeblasen – im freien Schweben verbleibend suchen wir konkrete Zugriffe – wenn nicht jetzt, wann dann? – wahrnehmen üben der atmosphärischen Umraumbedingungen, die über Gelingen oder Misslingen unseres Tuns entscheiden – die Zeit verdichtet, die Krisen stapeln sich – auf die innere Entwicklung des Menschen schauen – Raupe, Puppe, Schmetterling: Verdichtung, Ernst, Aufwachen – wir werden Energie vollkommen anders erzeugen – du wirst wieder vorfinden, was du jetzt tust – die Antworten sind dahin
Nächstes Treffen:
Donnerstag, 1. September, 11:30 Uhr
15. August 2022, Basel, UM
Notizen
Direkt gehen und dann weit werden – Absichtslosigkeit als politisches Konzept – Berlin Graffiti: Kein Staat, kein Gott. Wie kann eine Gesellschaft ohne Gott gedacht werden? Wie kann Gott eine politische Idee sein? – Denken ist menschlich. Handeln ist göttlich – Soziale Bubble verlassen, in fremde Kontexte gehen – Wie kann die Stadt-Land-Grenze überwunden werden? – Mangelkampagne wütet. Notvorat wird angelegt, Kerzen und Geld in kleinen Scheinen werden gehortet – Die Sozialen Medien verlieren ihren Ursprung – Erfolgreiche Breakout Räume bei Zoom – Wie sehen die nächsten sozialen digitalen Medien aus? – Selbstangleichung der Medien versus Fremdsteuerung – Palmen in Basel – Versiegelte Städte – Handlungs-Bedarf befriedigen statt Mangel-Vorsorge postulieren – In England werden die Gleise der Züge erst kurz vor Abfahrt bekanntgegeben, dann rennen alle.
Beim Mittagessen gedeiht ein philosophischer Diskurs zur Frage des Göttlichen auf der einen Seite des Tisches. Auf der anderen werden Anwendungen entworfen für eine digitale Breakout Room Plattform für analoge Treffen: Tinder for Politics!
11. Juli 2022, Basel, UM
Notizen
Sichtbarmachung von dem, was wir emotional ausblenden, anstelle von Werbung für das, was wir nicht wollen – Gibt es noch eine Natur, die nicht angreifbar ist? – Die einzige Rettung ist die Liebe (kitschig) – Glitzern, funkeln, lichtern – Dagegen steht die gegenwärtig Mangel-Kampagne von Gas bis Brot auf allen Kanälen – Precht nimmt Lanz an der Hand – Mit Russland, Südamerika, Afrika, Indien und China bestehe eine zweite globale Welt – Handlungsunfähigkeit versus Schöpfung aus dem Vollen – Die Rehabilitierung des Mangels als Motor – Die Verkörperung des politischen Zwischenraumes – Sich verlieben ist ein Bildvorgang – Die Unantastbarkeit der Würde – Tu es mit dem ganzen Herzen (Konfuzius) – Die höchste Form der Hoffnung ist die überwundene Verzweiflung (Camus).
5. Juli 2022, Berlin
Mensch – Natur – Stadt: Perspektivwechsel für ein neues Zusammenspiel
Stichworte aus dem Gespräch
Berlin, 28. Juni – 1. Juli 2022,
Public Secrets – Transformatorische Aktualisierungen aus dem mantrischen Spätwerk von Rudolf Steiner.
Erste Auflage
28. Juni 2022, Basel, UM Safe
Begriffe und Fragen wurden aufgerufen
Die Lebensprinzipien Gesamtheit, Organismusbildung, Bezogenheit und Anwesenheit – Die Logik des Vernünftigen stösst an ihre Grenzen – Davos geht nicht mehr – Gibt es eine Kommunikationsform der Aporie? – Die sieben Zwerge von Elmau – Das Verstummen, das Verdunsten – Angst vor Tod, Angst vor Sinnlichkeit – Das Seil reisst, gnade Gott, ich schau nach vorne – Das Unerwartete tritt ein – Auftriebskräfte – Das Neue auf dem Boden des Sicherheitsverlustes – Pladoyer für aktive Zuwendung und Gestaltung – Wie können wir sensibel politisch sein? – Ein neuer Steuergrundsatz für das 21. Jahrhundert.
Am 13. Juni 2022 trafen sich in Basel 16 Personen zu einer ersten intensiven und fragenden Wahrnehmungsrunde.
Begriffe wurden aufgeworfen
Politische Ideenlosigkeit – Die eingesperrten Kinder – Neues Level im Menschsein – Nichts mehr Vorgegebenes – Ideenflut – Bedrohlichkeit – Verunsicherung im Ganzen – Multiple Krisenverdrängung oder Selbstermächtigung – Aktivismus und Verdrossenheit – Radikalität und Diplomatie – Hemmung und Machbarkeit – Exponentiell wachsende Bewusstseinskräfte – Wirksame Ideen sind oft unsichtbar, sichtbare unwirksam – Widersprüchlichkeit und Gegensätzlichkeit – Geheimnis und Öffentlichkeit – Schönheit von Rede und Widerrede, Politik als Ort der Schönheit – Hypernormalisierung – Transparenz des Menschenbildes – Wahrnehmungskrise – Improvisation als wortgewaltigstes Gedicht – Verteilung des Sensiblen – Zuhause im Körper – Macht und Ohnmacht – Verbindung mit der Lust – Ohne Gespräch keine Relevanz – Zum Urteilen verurteilt – Kohle, Klima, Karma – Transhumanismus trifft auf Reinkarnation – Macht und Kraft – Zugriff und Entgleitung –
Fragen wurden formuliert
Was aber braucht der Mensch an sich? Was mobilisiert? Wie gewinne ich die Ausdauer darin, das zu finden, was ich in die Welt bringen will? Worauf richtet sich das Bewusstsein? Wie kann die immer grösser werdende Distanz zwischen dem, was ich im Bewusstsein fassen kann und dem, was ich entsprechend tue, überwunden werden? Welches sind wirksame politische Ideen? Wie kann ich sie wahrnehmen auch wenn sie sich nicht zu erkennen geben? Wem ist es erlaubt, wo, was zu sagen? Was könnt der nächste Mauerfall sein? Macht und Kraft. Wer hat sie, wer hat sie nicht? Wie besprechen wir das Unbesprechbare, wenn es sich in der Unsichtbarkeit der Besprechung entzieht ohne damit in eine Verschwörung zu geraten?
«Wo aber Gefahr ist, wächst das Rettende auch.»
Hölderlin