Staunen galt in der Antike als Beginn allen Philosophierens. Heutzutage sind es vor allem Kinder, die Vieles noch erstaunlich finden. Ansonsten scheint uns die moderne Entzauberung der Welt das Staunen ordentlich ausgetrieben zu haben. Fällt das Staunen also der historischen und biografischen Aufklärung zum Opfer? Oder gibt es auch ein aufgeklärtes, ein erwachsenes Staunen?
Zur Person
Nicola Gess, geboren 1973, ist Professorin für Neuere deutsche und Allgemeine Literaturwissenschaft an der Universität Basel. Zuvor hat sie u.a. in Berlin und Princeton gelebt, studiert und gelehrt. In ihrer Forschung beschäftigt sie sich neben literatur- und kultursoziologischen Themen intensiv mit Fragen der Ästhetik. Sie veröffentlichte dazu u.a. «Halbwahrheiten. Zur Manipulation von Wirklichkeit» (2021) und «Staunen. Eine Poetik» (2019).