Aus aktuellem Anlass spricht Daniel Häni im UM Podcast mit Enno Schmidt, Künstler und seit Jahren Wegbegleiter Götz Werners
Am Dienstag den 8. Februar ist Götz Werner im Alter von 78 Jahren gestorben – ein Ehrengast des Unternehmen Mitte und ein Titan in seinem Lebenswerk und Wirken. Als Gründer der DM-Drogeriemärkte in Deutschland mit unzähligen Filialen und Mitarbeitenden, stellte er den Menschen in den Mittelpunkt und wurde mit seiner Führungskultur berühmt. Richtig populär wurde Götz Werner durch seine Vision eines bedingungslosen Grundeinkommens. „Milliardär mit Grundeinkommen“ titelte 2008 die Frankfurter Allgemeine.
Wegbegleiter Enno Schmidt gibt im Interview tiefe Einblicke auf eine ausserordentliche Persönlichkeit frei.
Aus dem Inhalt
Lieber Enno, vielen Dank dass Du Dir kurzfristig Zeit nimmst für diesen Podcast aus aktuellem Anlass. Unser gemeinsamer Freund, Kollege und Wegbegleiter Götz Werner ist am Dienstagmorgen am 8. Februar gestorben. Nun wollen wir zusammen über das Wirken und Leben dieser überragenden Unternehmer Persönlichkeit sprechen und uns sicher auch darüber unterhalten, was sein Vermächtnis ist.
Kurz vorweg für unsere Zuhörerinnen: wir beide kennen uns seit 2005 und haben zusammen die Initiative Grundeinkommen in der Schweiz gegründet. Du bist einer meine wichtigsten Partner und Freunde. Durch Dich erst wurde es möglich die Volksinitiative zum Grundeinkommen in der Schweiz in die Gänge zu bringen.
Wir haben zahlreiche Veranstaltungen organisiert, den ersten Kinofilm zum Grundeinkommen realisiert, sind rumgereist und haben schliesslich mit vielen weiteren tollen Menschen die Volksinitiative lanciert, die Unterschriften gesammelt und die Kampagne zur Abstimmung 2016 gestaltet.
Auf diesem Weg hat Götz Werner eine wichtige Rolle gespielt. Durch Dich und Peter Dellbrügger habe ich ihn persönlich kennengelernt. Du warst damals Dozent am Institut von Götz Werner für Entrepreneurship an der Uni in Karlsruhe. Du hast sehr viel mit ihm gesprochen, ihn unzählige Male interviewt, in begleitet auf Veranstaltungen und ihn immer wieder besucht in Stuttgart. Auch in seinem Haus am Bodensee. Du hast unzählige Filmaufnahmen gemacht mit Götz Werner und auch ein biografieartiges Portrait geschrieben – viel von dem Material ist noch unveröffentlicht.
Gegenwärtig arbeitest du als Geschäftsführer des FRIBIS, dem Freiburger Institut für Grundeinkommen, das im Rahmen der Götz Werner Professur dort entstanden ist.
Du hast Götz Werner auch während der Krankheit der letzten Zeit öfter besucht und mit ihm gesprochen. Du bist für mich sozusagen der «Götz Werner Versteher».
Deshalb freu ich mich nun sehr mit dir und unseren Zuhörerinnen in das Phänomen Götz Werner einzutauchen.
«Der gute Riese» wurde er mal in einem Portrait der TaZ genannt. Von sich selber hat er manchmal gesagt, er sei «Zahnpasta-Verkäufer.»
Ich würde sagen: Ein Titan ist gestorben.