Drei Menschen auf der Flucht, die unterschiedlicher kaum sein könnten, verbringen unerwartet eine Nacht zusammen, von einem heftigen Unwetter überrascht, Schutz suchend. In Wirklichkeit sind sie auf der Flucht vor einem gigantischen von Menschen gemachten Gewitter, das vollkommen ausser Kontrolle geraten ist: dem Krieg, den eine spätere Geschichtsschreibung den 30-Jährigen nennen wird. In der unruhigen Nacht verschwimmen die Grenzen zwischen Wunsch- und Alptraum, zwischen Geistererscheinungen und der Lebensrealität der Protagonisten, einem desertierten Soldaten, einem Künstler, der nicht preisgeben will, weshalb er fliehen musste und einem Calvinisten, der seiner Religion wegen verfolgt wird. Was sie sprechen, entstammt ausnahmslos Selbstzeugnissen um 1650, die einerseits in ihrer Direktheit und zeitlosen Zügen berühren und gleichzeitig in der Fremdheit der Sprache und der Perspektiven schockieren.
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